Premiere von „Tage wie Nächte“ im Metropol Theater in Freimann

Metropol Theater in Freimann bei München

Kurz nachdem ich das Metropol Theater betrat, kam Josef Rödl und ich wünschte ihm Glück. Ich hatte ihn bereits für meinen Video-Blog interviewt, außerdem ist er, genau wie ich aus der Oberpfalz und wohnte nur einige Dörfer entfernt von dem Dorf aus dem ich komme. Gestern sah ich dann auch Kathrin Schäfer persönlich, mit der ich letztes Jahr E-Mail-Kontakt hatte, wegen einiger Lesungen im Gasteig.

Die Eingangshalle des Theaters platzte vor Menschen fast aus den Nähten und kurz bevor es losging entdeckte ich Jutta Speidl unter den Besuchern, die sich ebenfalls die Premiere ansah. Kurz nach zwanzig Uhr war es dann so weit, die Tür zum Theater öffnete sich und bereits nach wenigen Minuten waren alle Stühle des Theaters bis auf den letzten Platz gefüllt.

Thomas Meinhardt, Josef Rödl

von links nach rechts: Thomas Meinhardt, Josef Rödl

Dieser Text steht beim Metropol Theater auf der Homepage:
„Unsere Welt reicht soweit wie unsere Erinnerungen. In dem Stück von Josef Rödl (Deutscher Filmpreis für Regie) schlüpft der Schauspieler Thomas Meinhardt in verschiedenste Rollen: Eine Frau feiert Geburtstag, ohne zu wissen wie alt sie ist. Ein Sohn stemmt sich gegen das Verschwinden seiner Kindheit. Ein Ehemann schwelgt in Erinnerungen an seine besten Jahre. Ein Vater sieht sich verleugnet und eine Tochter will nur das Beste.

Eine ganz normale Familie also.

Figuren verwandeln sich, Orte verschwinden, Zeiten geraten durcheinander. Dabei wird eine Lebensgeschichte erzählt, die uns daran erinnert, dass jedes Glück des Vergessens einen schmerzlichen Kern enthält.“

Das Theater wurde in Dunkelheit getaucht und als ich mich daran gewöhnt hatte, sah ich schemenhaft, dass ein Mann die Bühne betrat. Das Licht ging wieder an und Thomas Meinhardt sprach nacheinander und teilweise gleichzeitig mehrere Personen. Was mich überraschte, war die unglaublich gute Arkustik, denn selbst wenn Thomas Meinhardt nur flüsterte, wurden seine Töne bis in den letzten Winkel des Theaters getragen.

Zuerst kam ein Text als Mutter und Sohn und an der Wiederholung verschiedener Textpassagen ging für mich schnell hervor, dass die Mutter eine Frau ist, die vergisst, die während des Gesprächs bereits wieder vergessen hat, was sie vorher gesagt, beziehungsweise was ihr Sohn ihr soeben gesagt hatte. Allerdings funktionierte ihr Langzeitgedächtnis und obwohl nicht ausgesprochen wurde, dass es sich um eine Krankheit handelt, wurde es anhand des Dialogs klar.

Bevor Thomas Meinhard wieder zu einer anderen Person wurde, also eine neue Szene begann, wurde Musik mit einer Glas klaren Singstimme eingespielt. Thomas Meinhardt selbst gab jeder Person eine eigene Stimme, sogar eigene Bewegungen und so wusste ich immer, wer er gerade war.

Ein ernstes Thema, das dennoch oder gerade deshalb manch einen von der Regie gewollten Lacher mit sich brachte. So war die Mutter allein im Raum, als das Telefon klingelte. Nach einigem Zögern nahm sie den Hörer ab und dann verkündete eine Stimme aus dem Telefon: „Sie haben gewonnen.“
Wer von uns kennt diese Anrufe nicht.
So waren einige Szenen eingebaut, in denen der Zuschauer Zeuge wurde, wie man ein ernstes Theam auch mit pointierten Dialogen untermalen kann. Dazu mehr im Interview mit Josef Rödl.

So war es nicht verwunderlich, dass Thomas Meinhardt, Josef Rödl und der Rest des Teams immer wieder auf die Bühne geklatscht wurden. Donnernder Applaus war ihnen sicher.

Nach der Vorstellung habe ich noch einige Fotos geschossen und ein Kurzinterview mit Josef Rödl geführt:

Thomas Meinhardt

Thomas Meinhardt

Eva Sixt, Thomas Meinhardt, Josef Rödl

Eva Sixt, Thomas Meinhardt und Josef Rödl (nein, sie flüchten nicht, mein Fotoapparat war zu langsam)

Christian Baumann, Thomas Meinhardt, Josef Rödl, Eva Sixt

Christian Baumann (verantwortlich für Musik), Thomas Meinhardt (Schauspieler), Josef Rödl (Regie), Eva Sixt (Dramaturgie)

Christian Baumann, Thomas Meinhardt, Josef Rödl, Eva Sixt

Christian Baumann (verantwortlich für Musik), Thomas Meinhardt (Schauspieler), Josef Rödl (Regie), Eva Sixt (Dramaturgie)

Jochen Schölch, Josef Rödl

Jochen Schölch (Intendant), Josef Rödl (Regie)

Hier kommt das Interview:


Interview-Josef-Rödl-290109

Wer noch ein wenig über die Ankündigung in der SZ vom 29.01.2009 nachlesen möchte, einfach hier klicken.

In wenigen Stunden werde ich das Interview mit Oliver Buslau online stellen.

Das war Ihre Aveleen Avide

Ein schönes Wochenende
Aveleen Avide

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